Fotografieren wird oft als Malen mit Licht bezeichnet. Das Licht zum Fotografieren unabdingbar ist, ist sowohl dir, als auch mir klar. Nachts sind eben alle Katzen grau. Doch Licht ist nicht gleich Licht. Ich persönlich arbeite am liebsten mit natürlichem Licht. Dieses Arbeiten mit vorhandenem Licht wird auch „Aviable Light“ genannt. Die Unterschiede und zu welchen Tageszeiten du am besten fotografieren solltest, habe ich dir aufgeschrieben.
Grundsätzlich kannst du zu jeder Tageszeit fotografieren. Allerdings hat jede Tageszeit ihr eigenes Licht. Das solltest du immer im Hinterkopf behalten.
Die richtigen Tageszeiten für deine Bilder
Der Sonnenaufgang
Starten wie mit dem Sonnenaufgang. Sowohl der Sonnenaufgang, als auch Untergang haben ein Recht kleines Zeitfenster. Sonnenaufgänge an sich haben ein Zeitfenster von mehreren Stunden. Doch wir möchten das Licht nutzen. Bei einem Sonnenaufgang wird das Licht mit der Zeit immer mehr und intensiver. Die Sonne wandert vom Horizont an den Himmel. Um wirklich das Sonnenaufgangslicht zu erwischen hast du nur wenige Minuten. Das Licht ist Recht warm, wird mit der Zeit immer kühler und klarer. Du kannst mit der tief stehenden Sonne schöne Gegenlichtaufnahmen machen. Das Licht ist schön weich und intensiv. Es entstehen somit keine harten Schatten. Außer du wartest zu lange mit dem Fotografieren.
Denn: Je höher die Sonne steht, desto härter ist das Licht!
Der Morgen
Im Laufe des Vormittags wird das Licht immer härter. Schließlich wandert die Sonne immer weiter Richtung Zenit. Das bedeutet um 8:00 Uhr morgens ist das Licht weicher, als um 10:00 Uhr. Wobei auch hier die Zeit des Sonnenaufgangs und die Jahreszeit beachtet werden muss. Wird das Licht härter, so wird auch die Schattenlinie stärker. Helle Flächen können leicht ausgebrannt wirken.
Am Mittag
Die Sonne steht mittags am höchsten. Das Licht ist somit am steilsten und sehr hart. Ist das Licht hart, so sind helle Flächen schnell ausgebrannt. Gesichter, welche direkt durch die Mittagssonne angestrahlt werden, neigen dazu weiß zu leuchten. Einzelne Gesichtszüge sind nicht erkennbar.
Natürlich kannst du diese Eigenschaften auch ausnutzen und gezielt harten Schatten setzen.
Der Nachmittag
Der Verlauf des Lichts am Nachmittag steht im Gegensatz zum Licht am Vormittag. Das Licht wird immer weicher und wärmer, da die Sonne gen Horizont wandert. Somit werden auch Schatten weicher. Helle Flächen brennen nicht so schnell aus und Konturen wirken weicher. Der späte Nachmittag ist einer der meist empfohlenen Zeiträume zum Fotografieren.
Der Abend
Den Abend unterteile ich gerne in zwei Zeiträume. Einmal in die Goldene Stunde und einmal in die Blaue Stunde. Beide Zeiträume hast du bestimmt schon gehört.
Die Goldene Stunde
Die Goldene Stunde zeichnet sich durch ihr besonders warmes und weiches Licht aus. Hast du keine Lust früh aufzustehen um Gegenlichtaufnahmen zu fotografieren, dann ist die Goldene Stunde perfekt dafür. Die Goldene Stunde ist der Zeitraum vor und während dem Sonnenuntergang. Auch hier steht die Sonne besonders tief. Mit dem Voranschreiten des Sonnenuntergangs wird das Licht immer dunkler und die Schatten immer kräftiger.
Die Blaue Stunde
Während der Blauen Stunde ist das Licht, wie der Name schon sagt, sehr kühl. Die gesamte Atmosphäre wirkt blau. Die Blaue Stunde tritt nach dem Sonnenuntergang ein. Es ist somit kaum noch Licht vorhanden. Dennoch ist gibt es keine harten Schatten. Das bissche Licht, welches noch vorhanden ist, ist super weich.
Die Nacht
Nachts sind alle Katzen grau. Möchtest du Nachts fotografieren, brauchst du eine Lichtquelle. Je nach Lichtquelle können Schatten und Licht extra hart oder extra weich eingesetzt werden. Jedoch wird auf dem Bild vermutlich deutlich zu sehen sein, wie dunkel es wirklich war. Die Nacht eignet sich jedoch super um Licht in Langzeitbelichtungen einzufangen.
Das Wetter – Schatten, Halbschatten und Sonne satt
Nicht nur die Tageszeiten und der Stand der Sonne entscheiden darüber, wie dein Bild aussieht. Auch das Wetter spielt eine Rolle. Je bewölkter es ist, desto weicher ist das Licht. Die Wolken schlucken je nach Dichte mehr oder weniger Licht und beeinflusse so dein Bild auch in der Helligkeit. Natürlich kannst du auch bei Sonne satt fotografieren. Auch hier ist die Frage, welches Ergebnis du erzielen möchtest. Sollen die Schatten nicht all zu hart sein, so empfiehlt es sich, in den Schatten zu wechseln.
Hilfsmittel – Der Reflektor
Vom Reflektor hast du bestimmt schon gehört. Damit kannst du Licht „lenken“. Möchtest du zum beispiel eine schöne Gegenlichtsituation fotografieren und gleichzeitig das Gesicht des Models aufhellen, so nutzt du dafür einen Reflektor. Zum ausprobiere reicht am Anfang ein günstiges Model oder einfach ein selbstgebauter.
Die Umgebung
Eine Sache die du nicht unterschätzen solltest: die Farben in deiner Umgebung. Das menschliche Auge nimmt Farbe wahr, da das Licht entsprechend gebrochen und reflektiert wird. Fotografierst du beispielsweise eine Person mit einem weißen T-Shirt in einer grünen Umgebung, kann es passieren, dass die Schatten auf dem weißen Oberteil grün schimmern.
Die Jahreszeiten
Jede Jahreszeit ist anders. Und somit auch ihr Licht. Im Herbst empfinden viele das Licht wärmer, als im Winter. Am besten beobachtest du deine Umgebung und ihr Licht genau. So findest du die passende Zeit für deine Bildideen!
Ich fotografiere am liebsten…
.. nicht direkt in der Sonne und bei warmen weichen Licht. Und somit meistens gegen den späten Nachmittag oder auch den frühen Abend. Zu diesen Tageszeiten steht die Sonne relativ tief und es lassen sich tolle Gegenlichtbilder aufnehmen. Je nach Jahreszeit verschiebt sich dieser Moment. Ich Herbst wird es relativ früh dunkel, während es im Sommer gefühlt ewig dauert. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Lich ist ein Komplexes Thema. Es ist die Quintessenz der Fotografie und super umfangreich. Dennoch hoffe ich, dass ich dir ein wenig weiter helfen konnte. Hast du zum Thema Licht noch etwas zu sagen? Dann schreibe einen Kommentar! Verrate mir doch, in welchem Licht du am liebsten fotografierst!
Pin mich!
Liebe Marie,
ein sehr interessanter Artikel – bei Fotografie kann man ja auch nie auslernen, wie ich finde. Ich selbst fotografiere auch am liebsten bei Tageslicht, mir gefällt das harte Licht von irgendwelchen Lampen nicht und auch mein Versuch mit der Tageslichtlampe war sehr ernüchternd…
Vielen Dank auch für die Teilnahme an meiner Review!
Hab noch einen schönen Tag 🙂
Elsa
Hallo Elsa,
auch ich habe mich lange Zeit gegen das harte Licht von Lampen gewehrt. Mittlerweile weiß ich, dass ich einfach „falsch“ mit ihnen gearbeitet habe. Wobei auch ich immer noch am liebsten mit echtem Tageslicht arbeite 🙂