Rund um das Thema bessere Bilder gibt es zahlreiche Tipps und Regeln. Diese Regeln machen wirklich den Unterschied: Alle Gestaltungsregeln für Dich auf einen Blick.
Warum sehen die Bilder der anderen so gut aus? Was sehen sie, was ich nicht sehe? Diese und weitere Fragen hat sich mein Vergangenheits-Ich am Anfang meiner Fotografiereise gestellt. Neben den tollen unscharfen Hintergründen und den Lichtsituationen, hielten mich die Bilder fest. Und ich wusste nicht warum. Dabei ist der Trick dahinter super einfach: Gestaltungs-Regeln!
Was macht dein Bild spannend?
Du kennst sicherlich die Sprüche „Ausnahmen bestätigen die Regeln“ und „Regeln sind da, um gebrochen zu werden“. Sie sind auf gewisse Art und Weise altbacken und doch möchte ich, dass du sie im Hinterkopf behältst. Denn in dieser Geschichte geht es um die Gestaltungsregeln der Fotografie. Absolute Basics, die du kennen musst (unter anderem, um sie zu brechen).
Wo sitzt der Fokus?
Fangen wir ganz klassisch an: du machst ein Foto und der Fokus liegt in der Mitte des Bildes. Das macht auf gewisse Art und Weise Sinn, da du genau dieses Motiv festhalten willst. Gestalterisch wirkt das Bild in einigen Fällen jedoch sehr unspektakulär. Beispielsweise, wenn du eine komplexe Situation festhalten möchtest. In dieser Situation befinden sich viele Blickfänge. Diese Blickfänge musst du in diesem Fall durch einen guten Bildaufbau bewerten und sortieren.
Wichtig ist hierbei in Formen und Linien zu denken. Jedes Bild hat einen Horizont, ein Hauptmotiv und einen Fluchtpunkt. Verläuft der Horizont des Bildes durch die Mitte, wirkt dies uninteressant und nicht besonders. Liegt der Horizont etwas darüber oder darunter, wird das Bild direkt interessanter. Allerdings hängt auch hier die Gestaltung vom Motiv ab.
Die drei Gestaltungs-Regeln der Fotografie
Die Drittel Regel
Die drittel Regel ist die einfachste Gestaltungs-Regel der Fotografie. Legst du ein Gitter mit zwei vertikalen und zwei horizontalen Linien über dein Bild, so bilden sich neun Vierecke. Dein Bild wirkt auf den Betrachter interessant, wenn ein Drittel dieses Raster mit dem Hauptmotiv gefüllt ist. Das bedeutet, dass drei Vierecke mit dem Motiv gefüllt sein sollten. Am besten liegen diese Vierecke nebeneinander.
Die drittel Regel kannst du auch ähnlich wie den goldenen Schnitt anwenden (siehe unten). Hierbei beachtest du die Schnittpunkte der Linien. Wenn diese Schnittpunkte auf dem Motiv liegen wirkt dein Bild interessanter.
Der Goldene Schnitt
Beim goldenen Schnitt wird ebenfalls mit einem Raster gearbeitet. Es ist etwas ungleichmäßiger, als das Raster der Drittel Regel. Beim goldenen Schnitt sind die Schnittpunkte der Linien entscheidend. Liegen diese Schnittpunkte auf dem Motiv, wirkt das Bild interessanter. Bei einem Portrait könnte einer der Schnittpunkte beispielsweise auf dem Auge liegen, welches am nächsten zum Betrachter liegt.
How to // So gelingen dir schöne Aufnahmen im Gegenlicht!
Die drittel Regel kannst du auch ähnlich wie den goldenen Schnitt anwenden. Hierbei beachtest du die Schnittpunkte der Linien. Wenn diese Schnittpunkte auf dem Motiv liegen wirkt dein Bild interessanter.
Die Goldene Spirale
Die goldene Spirale, auch Fibonacci Spirale genannt, bezieht sich auf die harmonischen Formen der Natur. Sie ist eine komplexere Art des goldenen Schnitts. Das Bild wirkt harmonisch, wenn die kleinste Rundung der Spirale auf dem Hauptmotiv liegt. Wichtig zu beachten: Nur harmonische Motive sollten harmonisch wirken.
Sonnenblumenportraits im Gegenlicht
Mein persönlicher Gestaltungs-Tipp an DICH:
Wenn du noch am Anfang deiner fotografischen Entwicklung stehst, solltest du diese Gestaltungs-Regeln beachten. So bekommst du ein Auge für Ästhetik und Bildaufbau. Je weiter du in deiner fotografischen Entwicklung kommst, desto öfter wirst du den „sicheren“ Pad verlassen. Dann heißt es: Gestaltungs-Regeln bewusst brechen.
Wie du an meinen Beispielbildern sehen kannst, halte ich mich auch nicht an die „Regeln“. Und trotzdem sehen die Bilder gut aus (oder gerade deswegen!). Wichtig ist, dass du die Regeln kennst und beherrschst, bevor du sie brichst!
Lade dir NICHT die Gestaltungsraster herunter!
Alle Gestaltungsraster findest du im Zuschnitt-Werkzeug von Photoshop! Ich persönlich nutze immer das Drittel-Raster und schneide damit meine Bilder zu. Natürlich gibt es auch entsprechende Raster in deiner Kamera. Diese kannst du bei Spiegelreflexkameras im Live-View und bei Systemkameras immer nutzen.
Pin mich!
Welche Gestaltungs-Regeln wendest du bereits an? Findest du, dass diese Regeln funktionieren und zu besseren Bilder führen?